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Foto: Franziska Seifert, UVMB
Die Thüringer Umweltministerin Anja Siegesmund plante, einen Wassercent für den Hochwasserschutz einzufüh-
ren. Aus der Wirtschaft kam viel Kritik. Der Thüringer Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee lehnte das
Vorhaben von Beginn an ab. Die SPD-Fraktion folgte ihm und trägt den Gesetzesentwurf zur Wasserentnahme-
abgabe, kurz „Wassercent“, nicht mit. Damit ist dieser Gesetzesentwurf zunächst gekippt. Dennoch ist das Thema
nicht vom Tisch. Weitere Überlegungen, den Hochwasserschutz zu finanzieren, wurden angekündigt. Mit der
Geschäftsführung des UVMB - Unternehmerverband Mineralische Baustoffe Dr.-Ing. Steffen Wiedenfeld und Bert
Vulpius sprach Dr. Ute Zacharias.
Der „Wassercent“ und seine
Folgen für die Wirtschaft
Umfang nutzen. Der sogenannte Was-
sercent ist wirtschaftsfeindlich und we-
der fachlich noch umweltpolitisch zu
rechtfertigen.
Welches Ziel verfolgt das Thüringer
Umweltministerium mit dieser Abga-
be? Soll nur Wasser gespart werden?
Zunächst muss man festhalten: Es wird
kein Wasser verbraucht, sondern es wird
entnommen und chemisch unverändert
Können Sie kurz die wesentlichen As-
pekte des Gesetzesentwurfes umrei-
ßen?
Der Gesetzesentwurf sieht für Entnah-
me, Ableitung oder die Zutageförderung
von Wasser eine Abgabe in der Höhe
von 0,04 bzw. 0,10 Euro pro Kubikmeter
vor. Das sind für unsere Branche wirt-
schaftlich sehr hohe Belastungen, da
die Firmen für die Aufbereitung von
Rohstoffen Wasser in beträchtlichem
wieder in das Gewässer eingeleitet. Die
Auflage, Wasser zu sparen, ist längst
umgesetzt. In den Steinbrüchen und
Kieswerken wird moderne Aufberei-
tungstechnik eingesetzt, die hoch effi-
zient mit der Ressource Wasser umgeht.
Die Unternehmen müssen Kies und
Sand waschen, um normgerechte Zu-
schlagstoffe für Beton herzustellen.
Dazu brauchen wir keinen Wassercent.
Grundwassermangel ist in Thüringen
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UVMB-Hauptgeschäftsführer Dr.-Ing. Steffen Wiedenfeld (rechts) und UVMB-Geschäftsführer Dipl.-Geol. Bert Vulpius (links)
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im Gespräch mit Dr. Ute Zacharias.
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